Salomo » admin http://salomo.de/wordpress Mit Weisheit zum Erfolg Sat, 26 May 2018 05:03:26 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=3.8.35 Warum ich Schweinsteiger gern als Freund hätte http://salomo.de/wordpress/warum-ich-schweinsteiger-gern-als-freund-haette/ http://salomo.de/wordpress/warum-ich-schweinsteiger-gern-als-freund-haette/#comments Fri, 22 Aug 2014 10:33:47 +0000 http://salomo.de/wordpress/?p=1117 Ich hätte gern Bastian Schweinsteiger als Freund. Warum?

Weil er reich und berühmt ist? Nein, das wäre zwar ein netter Nebeneffekt, aber das ist es nicht.

Weil er gut Fußball spielen kann? Nein. Wäre zwar praktisch, wenn ich mit meinen Kumpels kicke, aber dann kann ich ja gar nicht mehr selbst mit meiner Spielübersicht glänzen (!).

Weil ich Bayern-Fan bin? Nein. Ich bin SC Freiburg-Fan, allerdings auch kein Bayern-Hasser.

Nein, ich hätte gern Schweinsteiger als Freund aus dem Grund, aus dem wir uns alle gern einen Freund wünschen. Na?

Ich hätte gern einen Freund, der zu mir steht, wenn es mir schlecht geht und wenn alle gegen mich sind. Wenn ich tief in der … stecke, alle von mir abrücken und es peinlich ist, mein Freund zu sein.

So, und Schweinsteiger hat eben dies getan. Ich weiß nicht, ob Sie am Abend des glorreichen WM-Finales das Interview mit Bastian Schweinsteiger und Lukas Podolski und später Christoph Kramer gesehen haben.

Viel Jubel, viel Rumgealbere, und dann kommt die Passage, um die es mir geht. Bastian Schweinsteiger sagt:

„Ganz spezieller Gruß, wirklich, an einen Mann, der, ich glaub’, ohne den wären wir alle nicht hier, das ist Uli Hoeneß. Vielen Dank für Ihre Unterstützung. Wir glauben daran, dass alles gut wird, und wir unterstützen Sie sehr. Vielen Dank!“
Bastian Schweinsteiger in einem Interview am 13. Juli 2014

Was daran so besonders ist? Nun, Schweinsteiger feiert gerade seinen größten Triumph. Und genau in diesem Moment denkt er an einen Mann, der im Moment nicht so gefeiert ist. Sie müssen nur einmal in den Internet-Foren die Kommentare lesen, die über Hoeneß geschrieben werden. Nicht immer sehr freundlich, vorsichtig gesagt.

Mir geht es hier nicht darum, ob Hoeneß ein feiner Kerl ist oder nicht, sondern darum, dass er in der Tinte, Pardon, im Gefängnis sitzt.

Und Schweinsteiger denkt nicht nur im Moment seines größten Triumphes an Hoeneß, sondern er bekennt sich in aller Öffentlichkeit zu ihm, stellt sich an seine Seite. Das finde ich stark! Und Salomo auch:

Ein Freund liebt zu aller Zeit, und als Bruder in der Not wird er geboren. (auch übersetzt: „ein Bruder wird für die Not geboren“)
Salomo: Sprüche 17,17

Hoeneß vor dessen Steueraffäre zu grüßen, dazu gehört so wenig Mut, dass es wie Schmeichelei wirkt. Hoeneß jetzt zu grüßen und noch zu betonen, dass man ihm den Weltmeistertitel verdanke – und dies nicht etwa auf Nachfrage, sondern von sich aus, das ist stark.

Schließlich setzt er sich selbst der Kritik der Hoeneß-Kritiker /-Hasser aus. So heißt es in einem Kommentar zu diesem Interview auf youtube: “Grüße an Uli Hoeneß ? Unfassbar. Da hat er bei mir gerade Symphatien verspielt.”

Schweinsteiger wird sich mit diesem Kommentar bei so manchen Menschen Sympathien verspielen. Genau deswegen vermeiden andere, in der Not dem Freund beizustehen.

„Freunde in der Not gehen tausend auf ein Lot.“

Schweinsteiger gehört zu den Freunden in der Not. Sie auch?

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Die wichtigste Qualität einer Sekretärin – und einer Führungskraft http://salomo.de/wordpress/die-wichtigste-qualitat-einer-sekretarin-und-einer-fuhrungskraft/ http://salomo.de/wordpress/die-wichtigste-qualitat-einer-sekretarin-und-einer-fuhrungskraft/#comments Wed, 04 Sep 2013 08:44:20 +0000 http://salomo.de/wordpress/?p=1101 „Das geht gar nicht“ – Ist Ihnen aufgefallen, dass dieser Spruch in Mode gekommen ist? Betonung auf dem „gar“!

Wissen Sie, was bei einer Sekretärin „gar nicht geht“? Was schlimmer ist, als wenn sie Termine vergisst, Unterlagen verschlampt und nur mit drei statt zehn Fingern schreiben kann?

Ein Tipp: Es führt dazu, dass der Chef bzw. die Chefin die meisten Sachen selbst erledigen muss, die normalerweise der Sekretärin anvertraut würden.

Na?

Was gar nicht bei einer Sekretärin geht, sagte mir kürzlich die Chefin eines mittelständischen Unternehmens. Sie steht kurz davor, sich von ihrer Sekretärin zu trennen. Warum? Weil ihre Sekretärin nicht schweigen kann.

„Herr Lengen, ich weiß gar nicht, was ich ihr noch als Arbeit geben kann“, sagte die Dame mir. „Ich kann sie nur noch Handlangerdienste machen lassen.“

Stimmt, eine Sekretärin hat ständig mit vertraulichen Dingen zu tun. Wenn sie nicht dicht hält, gibt es ein Leck an zentraler Stelle. Das geht gar nicht!

Schon Salomo wusste in seinem Handbuch für Sekretärinnen:

„Deinen Rechtsstreit führe mit deinem Nächsten, aber gib nicht preis, was ein anderer dir anvertraut hat.“ (Sprüche 25,9)

Um diesen Spruch richtig zu verstehen, muss man wissen, dass Salomo in seinen Sprüchen vehement von Streit abrät. „Finger weg vom Streiten“, heißt es wiederholt bei ihm.

Seine Botschaft hier: Streit ist schon furchtbar. Doch was gar nicht geht: Sachen ausplaudern. Das toppt alles. Um das zu vermeiden, gibt es von Salomo eine Sondererlaubnis für das furchtbare Übel „Streit“.

Also Termine vergessen ist für eine Sekretärin schon schlimm. Doch was gar nicht geht, ist, wenn sie nicht schweigen kann.

Was soll die Dame nun mit ihrer Sekretärin tun? Sie ermahnen und abwarten, bis es besser wird? Salomo wäre drastischer: Er würde empfehlen, die Sekretärin zu feuern, wenn ich ihn recht verstehe.

„Wer Anvertrautes preisgibt, geht als Verleumder umher; und mit dem, der seine Lippen aufsperrt, lass dich nicht ein.“ (Sprüche 20,19)

Salomo rät also, Abstand zu halten von Leuten, die nicht schweigen können. Warum? Ich weiß es nicht. Vielleicht, weil er keine Hoffnung sieht, dass sich solche Leute ändern und auf einmal schweigen wie ein Grab.

Nun hat Salomo das Ganze eben nicht in einem Handbuch für Sekretärinnen geschrieben. Er hätte es genauso in einem Handbuch für Führungskräfte schreiben können.

Denn Führungskräfte haben nun mal mit vertraulichen Dingen zu tun. Und was gar nicht geht, … Sie wissen schon, aber ich will es trotzdem sagen: Was gar nicht geht, ist, dass ein Chef Vertrauliches über oder von einem Mitarbeiter an andere Mitarbeiter weitergibt.

In irgendeinem amerikanischen Managementbuch habe ich einmal gelesen, dass eine Führungskraft sich nicht dadurch auszeichne, dass sie gut reden könne, sondern dass sie schweigen könne, und zwar über Vertrauliches.

Doch Salomo hat seine Empfehlung nicht auf Sekretärinnen oder Führungskräfte beschränkt.
Er sagt „Du“. Und damit sind tatsächlich Sie gemeint.

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Der richtige Moment für Kritik http://salomo.de/wordpress/der-richtige-moment-fur-kritik/ http://salomo.de/wordpress/der-richtige-moment-fur-kritik/#comments Mon, 07 Jun 2010 19:35:24 +0000 http://salomo.de/wordpress/?p=1026 Seit mehreren Monaten ging mir die gute Dame auf den Keks. Egal, was ich tat, sie machte eine spitze Bemerkung. Sie kritisierte mich auch (und wie ich zu merken meinte, besonders gern) dann, wenn ich von anderer Seite gelobt wurde.

Ich wollte sie seit langem darauf ansprechen. Heißt es nicht zu Recht, man soll Kritik möglichst zeitnah anbringen? Doch jedes Mal, wenn ich dazu ansetzen wollte, merkte ich: Die Zeit war noch nicht reif. Salomo sagt ja:

“Goldene Äpfel in silbernen Prunkschalen, so ist ein Wort zu seiner Zeit.” (Sprüche 25,11)

So wichtig wie der Inhalt: der Zeitpunkt
Der reife, der passende Moment scheint in Salomos Augen wertvoll zu sein! Wohl aus der Erfahrung heraus, dass häufig das Richtige zum falschen Zeitpunkt gesagt wird. Ganz zu schweigen vom Falschen zum falschen Zeitpunkt! Lassen wir mich mal im Glauben, dass meine Kritik berechtigt war.

Warum war die Zeit noch nicht reif dafür? Aus zwei Gründen:
1) Ich selbst war noch nicht reif. Ich war zu sauer, zu verletzt. Meine Kritik (an ihrer Kritik) wäre zu harsch rübergekommen. Erfolgsaussichten = 0.
2) Die gute Dame war noch nicht reif. Ich musste mir wirklich sicher sein, dass sie empfänglich für meine Kritik war. Keine Selbstverständlichkeit – meiner Erfahrung nach gerade bei Leuten, die selbst gut austeilen können.

Zuerst musste ich also reif werden, indem ich meinen Ärger überwand. Doch das würde nicht reichen. Die gute Dame musste ebenfalls reif sein, um meine Kritik annehmen zu können. Dass zu einer Kritik zwei reife Personen dazugehören, bestätigt Salomo in dem Spruch, der auf den zitierten folgt:

“Ein goldener Ohrring und ein Halsgeschmeide aus feinem Gold, [so ist] ein weiser Mahner für ein hörendes Ohr.” (Sprüche 25,12)

Eine reife Person reicht nicht
Die erste positive Nachricht: Ich wurde so langsam reif. Es nagte nicht mehr in mir. Aber ich war mir nicht sicher, ob die gute Dame reif sei – bis, ja, bis sonnenklar war, dass sie reif dafür war. Sie forderte mich sogar dazu auf! Und das kam so. Ich war zufällig dabei, wie sie eine andere gute Dame scharf kritisierte und kontra bekam. Einige Minuten später standen wir zufällig beieinander, und sie fragte mich: “War das so okay?” Ich versuchte so liebenswürdig ich konnte mitzuteilen, dass sie zu scharf gewesen sei. Und sie hatte ein hörendes Ohr! Ich konnte ihr nun – reif, wie wir beide waren – ohne jeden Ärger sagen, dass sie auch mir gegenüber mehrmals so scharf reagiert habe. Und sie hatte ein hörendes Ohr! Sie bedankte sich sogar für meine Kritik! Sie glauben nicht, wie happy ich war! Ich hatte Geduld, bis die Zeit reif war. Und ich wurde dafür belohnt: Unsere Beziehung ist besser als zuvor.

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“Offen und notfalls auch unbequem” http://salomo.de/wordpress/offen-und-notfalls-auch-unbequem/ http://salomo.de/wordpress/offen-und-notfalls-auch-unbequem/#comments Thu, 22 Apr 2010 19:26:06 +0000 http://salomo.de/wordpress/?p=1022 Offen will ich sein und notfalls unbequem” – das sagte Bundespräsident Horst Köhler in einem Interview gegenüber Hugo Müller-Vogg. Dieses Interview ist 2005 – kurz nach Amtsantritt des Bundespräsidenten – als Buch erschienen.

Im Folgenden präsentiere ich Ihnen in vier Lektionen, was Köhler und Salomo in Sachen Kommunikation denken. Nur sicherheitshalber: Es handelt sich um meine Schlussfolgerungen, aber ich denke, der Bundespräsident würde sie unterschreiben. Salomo sowieso. Noch etwas: Lassen Sie sich nicht abschrecken von der ersten Lektion. Die Lektionen 2 – 4 sind kürzer!

Lektion 1: Seien Sie offen und notfalls unbequem – aber informieren Sie sich vorher gut!
Auf Seite 193 des Interview-Buches sagt Horst Köhler: “Ich will offen sein – und notfalls auch unbequem.” Kein Wunder, dass der Bundespräsident sich damit nicht nur beliebt macht. So heißt es in Wikipedia: “Horst Köhler nimmt häufig Stellung zu aktuellen politischen Fragen und eckt damit zuweilen bei Politikern aller Parteien an.”

Hat ihm das Anecken geschadet? Ich meine, nicht! Woran liegt das? Erstens, weil Leute es zu schätzen wissen, wenn jemand seine Meinung sagt. Das gilt sogar für Kritik, wie Salomo weiß:

“Wer einen Menschen zurechtweist, findet letztlich mehr Gunst als einer, der mit der Zunge schmeichelt.” (Sprüche 28,23)

Also: Einen Schönwetter-Bundespräsidenten können wir nicht brauchen. Das gilt nicht nur für Präsidenten, sondern auch für Kollegen und Partner. Wollen Sie auch den zweiten Grund wissen, warum Köhler das Anecken nicht schadet? Dazu muss man nachlesen, was er vor dem bereits zitierten Satz sagt. Auf die Frage “Was könnten denn Ihre Stärken sein” sagt er: “Die Fähigkeit, auf Menschen zuzugehen, zuzuhören, offen zu sein, zugleich die Vielfalt der Informationen und Vorschläge zu strukturieren, um zu beurteilen, was dem Land wirklich weiterhilft. Wenn ich mir auf diese Weise ein Urteil gebildet habe, werde ich damit auch nicht hinter dem Berg halten.”

Aha! Also nicht einfach raushauen, was man denkt, sondern sich vorher gut informieren! Und wo? Bei den Menschen! Wenn Sie das auch tun, können Sie mit Ihrer Offenheit nicht ganz danebenliegen. Außerdem: Das Motiv ist wichtig! Wenn Sie so wie der Bundespräsident “weiterhelfen” wollen, können Sie ruhig offen sein! Jetzt weiß ich schon, was Sie denken: “Na ja, als Bundespräsident kann er es sich leisten, offen zu sein. Und ich? Ich würde gern mal sehen, wie Horst Köhler als Angestellter mal schön offen gegenüber meinem Chef ist.”

Da habe ich etwas für Sie: Horst Köhler ist ja nicht als Bundespräsident zur Welt gekommen. Er hatte mal einen Chef. Und der hieß Helmut Kohl. Hatte er da auch schon die Traute? Er hatte! Bundeskanzler Kohl habe ihn dazu aufgefordert, ihm immer offen die Meinung zu sagen. Daran habe er sich gehalten, sagt Köhler: [...] ob als Sherpa oder in Ministergesprächen, ich habe mich schon deutlich geäußert.” Köhler erzählt von einer Kabinettssitzung zur Vorbereitung des Europäischen Rates in Edinburgh zum Jahresende 1992. In dieser Sitzung habe er Kohl nach einem Monolog von zwanzig Minuten über Geschichte, Kultur und Politik darum gebeten, über die EU-Finanzen zu sprechen. Kohl: “Herr Köhler, Sie haben wohl Streit mit Ihrer Frau.” Einige Minuten später ein erneuter Vorstoß von Horst Köhler. Kohl: Sie hatten aber anscheindend einen heftigen Streit mit Ihrer Frau.” Köhler probierte es ein drittes Mal, und es klappte. “Derartige Situationen haben mir wohl den Ruf einer gewissen Furchtlosigkeit vor Thronen eingebracht.”

Sie sehen: Nicht weil er Bundespräsident ist, ist Horst Köhler offen und unbequem. Sondern weil er offen und unbequem ist, ist er jetzt Bundespräsident.

Lektion 2: Wählen Sie die leisen Töne!
Wer hat Horst Köhler beeindruckt? Da hat er viele Antworten. Zunächst sein Grundschullehrer. Dann besonders Gerhard Stoltenberg. Und Graf Lambsdorff. Und Theo Waigel. Über letzteren sagt Köhler (Seite 138): “Theo Waigel ist kein Politiker der forschen und lauten Art. Er gebraucht und versteht wie kein anderer die leisen Töne und den Humor.”
Mit den leisen Tönen kommt man weit! Theo Waigel hat es geschafft, und Sie schaffen es auch:

“Eine sanfte Zunge zerbricht Knochen.” Sprüche 25,15

Lektion 3: Versprechen Sie so wenig wie möglich!
Hier entnehme ich dem Interview ein schlechtes und ein gutes Beispiel. Zunächst das schlechte Beispiel (Seite 129f.): Auf die Frage zur so genannten Spendenaffäre Helmut Kohls “Sollte es nicht eine Selbstverständlichkeit sein, zu einem gegebenen Ehrenwort zu stehen, gerade auch dann, wenn die Luft eisenhaltig wird?” sagte Horst Köhler: “Das liegt in der Logik des Ehrenwortes. Bedeutet aber auch, dass man mit seinem Ehrenwort sehr, sehr verantwortungsvoll umgehen sollte.”
Haben Sie es gemerkt? Horst Köhler kritisiert nicht, dass Helmut Kohl sein Ehrenwort gehalten hat. Er empfiehlt aber, “sehr, sehr verantwortungsvoll” mit seinem Ehrenwort umzugehen. Das empfiehlt Salomo auch:

“Eine Falle für den Menschen ist es, vorschnell zu sagen: Geheiligt! – und erst nach den Gelübden zu überlegen.” (Sprüche 20,25)

Und das Positivbeispiel? Das liefert Angela Merkel, als sie Horst Koehler fragte, ob er sich eine Kandidatur als Bundespräsident vorstellen könne (Seite 134). “Sie sagte ausdrücklich, dass sie mir kein Angebot mache. Sie fragte nur, ob ich mir eine Kandidatur vorstellen könne. Also sie hat mir da keine Versprechungen gemacht und hat sich mir gegenüber in keiner Weise festgelegt. Sie war da außerordentlich klar.” Setzen Sie sich vielleicht zu sehr unter Druck, schnell eine Zusage zu machen? Meinen Sie vielleicht, das komme beim Gesprächspartner gut an? Machen Sie es wie Angela Merkel: Seien Sie lieber vorsichtig! Horst Köhler wusste das zu schätzen und Ihr Gesprächspartner auch!

Lektion 4: Sagen Sie auch mal nichts – selbst wenn Sie gefragt werden!
“Offen und notfalls auch unbequem” heißt nicht: Alles raushauen, was einem gerade so einfällt oder was man denkt. Darüber haben wir oben schon gesprochen. Das gilt auch, wenn Sie gefragt werden. Horst Köhler macht es in dem Interview mit Hugo Müller-Vogg mehrmals so. Warum auch nicht? Warum sich unnötig die Zunge verbrennen? Salomo empfiehlt:

“Bei vielen Worten bleiben Fehler nicht aus, wer aber seine Lippen zurückhält, handelt klug.” (Sürüche 10,19)

An diesen Spruch hat sich Horst Köhler gehalten, als er auf die Frage “Wo liegen Schröders Schwächen” antwortete (Seite 131): “Da fragen Sie ihn besser selbst.”

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Tatsächlich beliebt: die schlechte Zwischendurch-Nachricht http://salomo.de/wordpress/tatsachlich-beliebt-die-schlechte-zwischendurch-nachricht/ http://salomo.de/wordpress/tatsachlich-beliebt-die-schlechte-zwischendurch-nachricht/#comments Sat, 17 Apr 2010 19:20:14 +0000 http://salomo.de/wordpress/?p=1020 Peinlich: Das lang erwartete iPad von Apple kam heraus, aber die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) hatte es nicht geschafft. Nicht geschafft, das Teil in die Hände zu bekommen und darüber zu schreiben.

Was tun? Einfach warten und dann eine Woche später den Artikel bringen? Dafür spräche: Vielleicht merkt es der Leser ja gar nicht! Dann muss man sich als FAZ doch nicht die Blöße geben und den Leser mit der Nase darauf stoßen, dass man es nicht geschafft hat.

Doch genau das tat die FAZ. Sie gab eine Zwischendurch-Nachricht, dass sie es nicht geschafft habe. Und dann wetzte sie die Scharte eine Woche später mit einer Besprechung aus, die sich gewaschen hatte. Das gibt Punkte beim Leser, denn:

Wer seine Vergehen zudeckt, wird keinen Erfolg haben; wer sie aber bekennt und läßt, wird Erbarmen finden.” (Sprüche 28,13)

Moment mal, jetzt übertreibe ich, oder? Ist es wirklich ein Vergehen, nicht pünktlich über das iPad zu schreiben? Für den “Technik- und Motor”-Teil der FAZ schon! Ich weiß, was ich sage, schließlich bin ich ein Fan dieser Seite und besonders der IT-Besprechungen von Michael Spehr.

Also, lassen Sie mich ruhig übertreiben! Salomo sagt: Wenn etwas nicht klappt, dann
Schritt 1) Sag’ es! (“bekennen”)
Schritt 2) Schaff’ Abhilfe / Wetz die Scharte aus! (“lassen”)

Die FAZ machte das so:
Schritt 1: Sie veröffentlichte am 6. April 2010 einen Mini-Artikel mit der Überschrift “Appetizer: Warten auf die Wunder-Flunder”: Darin heißt es: [...] “Wir sind leider nur Zaungast, ein Testgerät wollte Apple uns nicht zur Verfügung stellen. Also hat sich Korrespondent Roland Lindner am Samstag in die langen Schlangen vor dem New Yorker Apfelladen eingereiht und eines gekauft. Jetzt ist es unterwegs in die Zentrale. [...] Wenn es morgen oder Donnerstag in Frankfurt eintrifft, werden wir jedenfalls allles stehen- und liegenlassen, damit am kommenden Dienstag hier ein erster Bericht erscheint” Elegant, oder? Und was war los “am kommenden Dienstag”, den 13. April 2010?
Schritt 2: Da begrüßte den Leser im “Technik und Motor”-Teil der FAZ auf Seite 1 ein Foto des iPad in Originalgröße und eine lange und gute Besprechung: “Faszination oder Fingerakrobatik?”. Wie es sich für Michael Spehr gehört.

Für Sie heißt das: Wenn es absehbar ist, dass Sie ein Projekt nicht rechtzeitig hinbekommen: Dann informieren Sie so früh wie möglich Ihren Chef oder Kunden! Und dann sehen Sie zu, dass Sie diese Zwischendurch-Nachricht vergessen machen durch klasse Leistung.

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Beeindrucken durch Schweigen http://salomo.de/wordpress/beeindrucken-durch-schweigen/ http://salomo.de/wordpress/beeindrucken-durch-schweigen/#comments Fri, 16 Apr 2010 19:12:21 +0000 http://salomo.de/wordpress/?p=1018 Die Autorin und Regisseurin Marguerite Duras galt als Intellektuelle. Wie sie zu diesem Ruf kam?

Das Rezept beschreibt Gérard Depardieu in seinem Buch “Ich liebe das Leben, das Leben liebt mich.” folgendermaßen (Seite 115): “Die Leute hielten sie für eine elitäre Intellektuelle, weil sie oft lange und rätselhaft schwieg.”

Wollen auch Sie als intellektuell gelten? Vielleicht nicht, weil “intellektuell” nicht automatisch positiv besetzt ist. Aber immer noch positiver als “dumm”. In Salomos Worten:

“Auch ein Narr, wenn er schweigt, kann als weise gelten, wenn er seine Lippen verschließt, als verständig.” (Sprüche 17,28)

Es geht also gar nicht darum, ob Sie schlau sind oder nicht. Allein die Tatsache, dass Sie die Klappe hälten, lässt die Leute denken, dass Sie etwas draufhaben – in Depardieus Worten “elitär intellektuell”, in Salomos Worten “verständig” sind. Wenn Sie also nix zu sagen haben, dann sagen Sie einfach nix! Sobald Sie den Mund aufmachen, laufen Sie das Risiko enttarnt zu werden. So wie dieser Mann, der sich als Philosoph aufplusterte. Boethius berichtet darüber: Der Möchtegern-Philosoph fragte jemanden: “Intellegis me esse philosophum?” zu deutsch: “Erkennst du, dass ich ein Philosoph bin?” Die Antwort lautete: “Intellexeram, si tacuisses”, zu deutsch: “Ich hätte es erkannt, wenn du den Mund gehalten hättest.” (Boethius: Trost der Philosophie 2, 7).

Daraus ist dann das geflügelte Wort geworden: “Si tacuisses, philosophus mansisses”, zu deutsch: “Wenn Du geschwiegen hättest, wärst Du ein Philosoph geblieben.”

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So erjagen Sie erfolgreich Ideen http://salomo.de/wordpress/so-erjagen-sie-erfolgreich-ideen/ http://salomo.de/wordpress/so-erjagen-sie-erfolgreich-ideen/#comments Thu, 15 Apr 2010 19:03:58 +0000 http://salomo.de/wordpress/?p=1016 Ein wunderbarer Augenblick: Die Idee ist da! Wollen Sie wissen, wie Sie dahin kommen? Wie Sie dieses scheue Wild erjagen? Der Mythos lautet: Aus dem Nichts heraus taucht sie vor dem Zielrohr auf: die Idee! Sie müssen nur noch abdrücken. Dann haben Sie sie!

Schön wär’s, aber leider ist das NICHT so. Da können Sie lange warten. Bis Sie schwarz werden. Ideen haben etwas anderes zu tun, als sich gemütlich vor Ihre Flinte zu stellen. In Salomos Worten:

“Nicht erjagt die Lässigkeit ihr Wild; aber kostbarer Besitz eines Menschen ist es, wenn er fleißig ist.” (Sprüche 12,27)

Hört sich nicht sehr motivierend an. Gilt doch hoffentlich nicht für Ideen. Leider doch! James Webb Young bestätigt Salomo. Wer ist Webb Young? Das weiß ich auch nicht. Aber er ist der Autor des kürzesten (48 Seiten) und zugleich besten Buches zum Thema: “A Technique for Producing Ideas”.

Seiner Erfahrung nach besteht der Prozess der Kreativität aus fünf Schritten. Der erste: Rohmaterial sammeln! Das hört sich nicht sehr spektakulär an. Eher selbstverständlich. Macht man doch sowieso, oder? Nee, eben nicht. Rohmaterial sammeln, oder sagen wir: gutes Rohmatierial sammeln ist viel Arbeit. So wie hinter dem Wild herjagen. Da reicht auch nicht, eine halbe Stunde durch den Wald zu spazieren. Oder meinetwegen drei Stunden auf dem Hochsitz zu verbringen und Zeitung zu lesen.

Zurück zur Jagd nach Ideen. Webb unterscheidet zwei Formen des Sammelns von Rohmaterial: a) “gathering specific materials”: die spezifischen Infos sammeln im Salomo-Jäger-Jargon: “Studieren Sie Ihr Wild!” b) “gathering general materials”: alles mögliche scannen: im Salomo-Jäger-Jargon: “Studieren Sie den Wald!”

Schritt 1a: Studieren Sie Ihr Wild!
James Webb Young berichtet von einer Werbekampagne über eine Seife. Was soll an der Seife schon Besonderes sein? Das Rohmaterial hat man in wenigen Minuten gesammelt. Weit gefehlt, Jäger! Vor der ersten Zeile haben die Jungs eine Studie durchgeführt, und zwar zur Wirkung der Seife auf Haut und Haar. Resultat: ein richtiges Buch! Und aus diesem Buch kamen Werbe-Ideen für fünf Jahre! Fünf Jahre, das ist viel Wild!

Ein weiteres berühmtes Beispiel ist David Ogilvy, der Werber des 20. Jahrhunderts. Er hat größten Wert auf das Studieren des Wildes gelegt. Für eine Rolls-Royce-Anzeige hat er das Auto auseinandergenommen und jedes Fitzelchen Information ans Tageslicht geholt. Heraus kam seine berühmte Schlagzeile: “Bei 40 Meilen in der Stunde ist das lauteste Geräusch das Ticken der Uhr.”

Für Sie heißt das: Sammeln Sie so viel Information über Ihr Thema wie möglich! Studieren Sie Ihr Wild, bis Sie es in- und auswendig kennen!

Schritt 1b: Studieren Sie den Wald!
So, ich hoffe, Sie waren schön fleißig und haben Ihr Wild studiert! Das reicht aber nicht. Warum nicht? Ideen sind laut Webb Young die neue Kombination von alten Elementen. Lassen Sie mich das an einem Beispiel illustrieren. Ich habe gerade das Handelsblatt durchgeblättert. Darin: eine Anzeige der HypoVereinsbank. Thema: Anlegen in Fonds. Die Schlagzeile lautet: “Parken Sie Ihr Geld in Top Trendwerten”. Worin besteht hier die Kombination? Element 1: Investieren in Fonds Element 2: Das Auto parken. Und so wie man das Auto nach einer Weile wieder vom Parkplatz holt, kann man ja auch die Geldanlage wieder zu Geld machen.
Wie sind die Werber auf diese Schlagzeile gekommen? Sie haben Fonds studiert (Schritt 1a: das Wild). Dann haben sie sich im Wald umgeschaut (Schritt 1b) und dabei ist ihnen aufgefallen: “Investieren” und “parken” lassen sich vergleichen und kombinieren. Für Sie heißt das: Sammeln Sie alles Mögliche! Lesen Sie eine Zeitschrift, die Sie eigentlich nie in die Hand nehmen würden, z.B. “Der Fernfahrer” oder “Die Rübe” (Diese Zeitschriften gibt es wirklich!). Gehen Sie auf Veranstaltungen, die Sie nicht interessieren! Und Sie werden sehen: Sie bekommen Inspirationen für gute Ideen!

Extra-Tipp von Webb Young: Legen Sie sich ein Notizbuch zu, und tragen Sie alles ein, was Ihnen in die Quere kommt. Ich mache das mit meinem Handy. Wenn mir was einfällt, schicke ich mir selbst eine Mail dazu. Denn sonst ist das Wild wieder weg.

Schritt 2-5: Ran an das Wild!
Sie wollen noch die anderen vier Schritte laut Webb Young wissen? Gern, hier sind sie: 2) Durchkauen: Wenden Sie die Sachen hin und her, setzen Sie sie anders in Beziehung zueinander! 3) Finger weg vom Thema: Schlafen Sie darüber, lassen Sie das Unbewusste arbeiten! 4) Idee kommen lassen: Seien Sie bereit: Die Idee kommt, wenn Sie nicht damit rechnen (z.B. beim Zähne Putzen). 5) Testen: Präsentieren Sie anderen Ihre Idee und machen Sie sie fit für die Wirklichkeit! Waidmanns Heil!

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Der wichtigste Wert aller Zeiten http://salomo.de/wordpress/der-wichtigste-wert-aller-zeiten/ http://salomo.de/wordpress/der-wichtigste-wert-aller-zeiten/#comments Mon, 12 Apr 2010 18:54:26 +0000 http://salomo.de/wordpress/?p=1010 “Welche Werte sind Ihnen persönlich wichtig?” So lautete die erste Frage eines Fragebogens, den wir vor einer Woche 9 Mitarbeitern der Abteilung eines größeren Unternehmens gestellt haben.

Diese Frage hatten wir offen formuliert, also keine Werte vorgegeben. Na, was meinen Sie, welcher Wert am häufigsten genannt wurde? Oder machen wir es so: Beantworten Sie bitte selbst einmal diese Frage. Am besten jetzt gleich. Schriftlich. Dankeschön!

Zwei persönliche Umfragen und zwei repräsentative Umfragen
Können wir weitermachen? Okay, ich nehme an, Sie haben mitgespielt. Dann kann ich Ihnen das Ergebnis sagen: Am häufigsten genannt wurde “Ehrlichkeit”: Sieben von neun Befragten führten “Ehrlichkeit” an. Sechsmal stand dieser Wert an erster Stelle. Ich habe daraufhin dieselbe Frage gestern auf dem Netzwerktreffen von Christen in der Wirtschaft (CiW) gestellt. Auch hier landete “Ehrlichkeit” mit Abstand auf Platz 1.

Das sind keine repräsentativen Umfragen? Stimmt, aber erstens ist das hier ein Tagebuch und keine Studie. Und zweitens werden meine nicht-repräsentativen Umfragen von anderen Umfragen bestätigt. Wie z.B. durch eine Umfrage von Readers Digest vom Juli 2007. Von 24 vorgegebenen Werten schaffte es “Ehrlichkeit” an Platz 1 und verwies die Werte “Familie” und “Gerechtigkeit” auf die Plätze 2 und 3.

Im Ethik-Monitor der Stiftung Wertevolle Zukunft 2006 landete Ehrlichkeit ebenfalls auf Platz 1. Befragt wurden 1002 bzw. 1003 Personen. Ich hoffe, meine Umfragen wirken nun etwas repräsentativer.

Aber ich glaube, Sie und ich, wir brauchen keine Umfragen. Denn uns beiden ist Ehrlichkeit ebenfalls wichtig. Dann ist ja alles ganz einfach, oder?

Warum ist der wichtigste Wert der wichtigste Wert?
Wir müssen nur ehrlich sein, u.a. gegenüber Kunden, Mitarbeitern und Partnern (beinahe hätte ich die Familie vergessen). Wenn alle diesen Wert wichtig finden, werden sich doch auch alle daran halten, oder? Also wirklich einfach? Leider nein! Denn warum gilt “Ehrlichkeit” als wichtigster Wert?

Zunächst einmal, weil wir wissen wollen, woran wir sind. Das erleichtert uns Beziehungen und Entscheidungen ungemein. Ich fürchte jedoch, “Ehrlichkeit” gilt aus einem anderen Grund als wichtigster Wert: Weil gegen keinen Wert so häufig verstoßen wird – nach dem Motto: “Sag’ mir bitte immer die Wahrheit, aber erlaub’ mir hin und wieder mal ‘ne Notlüge”. Und warum? Vielleicht hilft uns der folgende Salomo-Spruch weiter:

“Kaufe Wahrheit und verkaufe sie nicht” (Sprüche 23,23)

“Kaufe Wahrheit”: Das heißt, dass Wahrheit etwas kostet! Und diesen Preis will man eben nicht immer bezahlen. Was kann die Wahrheit oder die Ehrlichkeit denn kosten? Z.B. dass Sie einen Auftrag nicht bekommen. Oder dass Sie als Trottel dastehen, weil klar ist, dass Sie eine Sache vergeigt haben. Oder dass Sie mehr Steuern bezahlen. Oder dass Sie eine gute Beziehung gefährden . Ich höre hier mal auf. Die Reihe lässt sich beliebig fortsetzen.

Wie zahlt sich die Investition in den wichtigsten Wert aus?
Doch wenn Wahrheit eine Investition ist, müsste man auch etwas dafür bekommen. Und was bitteschön? Die schlechte Nachricht zuerst: Wie das mit vielen Investitionen so ist – der Return lässt lange auf sich warten. Er kommt später, als einem lieb ist. Die gute Nachricht: Sie bekommen etwas, das Sie nicht mit Geld kaufen können. Ich mache mal einen Versuch. Sie bekommen:

  • Vertrauen: “Dir kauf’ ich das ab.”
  • einen guten Ruf: “Dem kannste glauben.”
  • Sicherheit: “Wer lügt, muss ein gutes Gedächtnis haben.” (Theodor Heuß)
  • inneren Frieden: “Ein ruhiges Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen.”
  • Vergebung, Entgegenkommen: “Schon in Ordnung.”

Lügen, auch Notlügen bergen eine Gefahr, die Salomo folgendermaßen beschreibt:

“Süß [schmeckt] dem Mann das Brot der Lüge, aber hinterher ist sein Mund voller Kies.” (Sprüche 20,17)

D.h. Lügen können kurzfristig nützen, aber sie haben kurze Beine! Ehrlichkeit kostet vielleicht kurzfristig, zahlt sich aber langfristig aus. Heißt das, Sie werden reich, wenn Sie nur immer die Wahrheit sagen? Nö, leider nicht. Da muss ich Ihnen leider die Wahrheit sagen: Die Wahrheit zu sagen, kann auch langfristig Nachteile mit sich bringen. Hier gilt dann das Salomo-Wort:

“Besser wenig mit Gerechtigkeit als viel Einkommen mit Unrecht.” (Sprüche 16,8)

Übrigens: Mit diesem Artikel gebe ich Ihnen nicht den Freibrief, den Leuten die Wahrheit ins Gesicht zu schmettern. Sagen Sie die Wahrheit, ja! Aber sagen Sie sie in Liebe!

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Heilen Sie mit Ihrer Zunge? http://salomo.de/wordpress/heilen-sie-mit-ihrer-zunge/ http://salomo.de/wordpress/heilen-sie-mit-ihrer-zunge/#comments Fri, 09 Apr 2010 18:49:32 +0000 http://salomo.de/wordpress/?p=1003 Das macht keinen Spaß: Zwei meiner Kinder hatten sich gestritten. Lautstark. Nicht das erste Mal. Der Grund? Sag’ ich nicht.

Erstens bringt Sie das nicht weiter. Und zweitens ist es mir mittlerweile egal. Denn wissen Sie was? Ich habe noch nie herauskriegen können, wer wirklich schuld war. Beide fühlten sich natürlich im Recht. Und ich konnte beide verstehen. Nach mehreren gescheiterten Vermittlungsversuchen holte ich dann die Salomo-Keule heraus:

“Da ist ein Schwätzer, [dessen Worte sind] Schwertstiche; aber die Zunge der Weisen ist Heilung.” (Sprüche 12,18)

Ich habe also beide nacheinander gefragt: “Hast Du mit deiner Zunge geheilt?” Zur Ehre der beiden Streithähne muss gesagt werden: Beide waren so ehrlich und haben diese Frage verneint – eine gute Grundlage für den Friedensschluss danach. Doch zuvor startete ein Streithahn einen letzten Versuch: “Aber du musst ihr noch sagen, dass sie das falsch gemacht hat!” — Ich: “Warum? Was bringt das?”.

Schwertstiche kommen zurück
Wir konnten uns einfach nicht darauf festlegen, wie wir die Angelegenheit beim nächsten Mal – und das nächste Mal kommt bestimmt! – regeln können. Es geht eben nicht um die Schuldfrage. Die ist sowieso nicht zu klären. Es geht darum, den Konflikt auf die richtige Weise zu klären. Schwertstiche per Zunge sind dafür kaum das richtige Rezept. Da kommt ruck-zuck das Schwert zurück.

“Eine sanfte Antwort wendet Grimm ab, aber ein kränkendes Wort erregt Zorn.” (Sprüche 15,1)

Also Schwertstiche funktionieren nicht. Sie verletzen und erhöhen die Wahrscheinlichkeit, selbst verletzt zu werden. Salomos Empfehlung: Stellen Sie sich in kritischen Situationen die Frage: “Heile ich mit meiner Zunge?”. Wenn Sie gut sind, vor dem Reden.

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Weniger loben! http://salomo.de/wordpress/weniger-loben/ http://salomo.de/wordpress/weniger-loben/#comments Thu, 08 Apr 2010 18:41:20 +0000 http://salomo.de/wordpress/?p=1001 Ja, Sie haben richtig gelesen: Weniger loben! Nur damit wir uns richtig verstehen: Damit ist nicht gemeint “Gar nicht loben!”, sondern nur “weniger loben.”

In Salomos Worten:

“Zu viel Honig essen ist nicht gut, und ehrende Worte gebrauche sparsam!” (Sprüche 25,27)

Verbietet Salomo es, ehrende Worte zu gebrauchen? Nein! Aber seiner Meinung nach ist es mit Lob wie mit Honig: Ohne Honig fehlt die Süße. Aber bitte nicht zu viel Honig! Probieren Sie es doch einfach aus! Gehen Sie bei der nächsten Gelegenheit an den Küchenschrank, und holen das Honigglas heraus. Dann tauchen Sie einen Esslöffel ein und rein damit! Und dann noch einen Löffel. Und noch einen. Und noch einen. Und noch einen. Haben Sie es überhaupt bis hierher geschafft? Egal, auf jeden Fall werden Sie dem ersten Teil des Salomo-Spruchs zustimmen.

Wenn aus Lob Schmeichelei wird
Es kommt also auf die Dosis an. Es ist kein Zufall, dass wir davon sprechen, “jemandem Honig ums Maul zu schmieren”. Und da haben wir auch schon die Begründung für den sparsamen Einsatz von Lob: Lob kann schnell in Schmeichelei abgleiten. Und Schmeichelei meint es nicht gut mit dem Gegenüber:

“Ein Mann, der seinem Nächsten schmeichelt, breitet ein Fangnetz vor seinen Schritten aus.” (Sprüche 29,5)

George Bernard Shaw empfiehlt daher, im Zweifelsfall auf das Loben zu verzichten: “Es ist weit besser, echtes Lob unausgesprochen zu lassen, als sich dem Verdacht der Schmeichelei auszusetzen.” Aus: Cashel Byrons Beruf, zitiert nach Shaw-Brevier, herausgegeben von Ursula Michels-Wenz, Frankfurt 1976

Wenn Lob mit der Gießkanne verteilt wird
In Management-Büchern wird oft empfohlen, viel zu loben. Hört sich ja auch gut an. Fredmund Malik dagegen bürstet auch hier gegen den Strich und empfiehlt in seinem Buch Führen, Leisten, Leben sparsam mit Lob zu sein. Er widmet diesem Thema mehr als zwei Seiten unter der Überschrift “Sparsam mit Lob”.

Zwar sei Lob eines der stärksten Motivationsmittel, aber: “Es wird aber leider viel zu oft übersehen, dass Lob nicht an sich wirkt, sondern nur unter ganz bestimmten Umständen, nämlich dann, wenn es nicht abgenutzt ist und wenn es von den richtigen Personen kommt und sich auf die richtigen Leistungen bezieht.” (Seite 259, Hervorhebungen von Malik)

Das Interessante: Laut Malik schadet zu viel Lob nicht nur der gelobten Person, sondern auch dem lobenden Chef, und zwar weil es – verrückterweise! – die Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter schwächt: “Die Wirkung auf andere ist fast noch wichtiger als die Wirkung auf die direkt gelobte Person. Mit Sicherheit ist die Unterminierung jeder Leistung die Folge, wenn die Menschen die Erfahrung machen, dass man bereits für schlechte oder mittelmäßige Leistung gelobt wird.”

Vielleicht hat Salomo daran gedacht, als er sagte:

“Wie Schnee im Sommer und wie Regen in der Ernte, so unpassend ist Ehre für einen Toren.” (Sprüche 26,1)

Welchen Vorteil hat sparsames Lob? Es hat Gewicht! Und es verleiht dem Lobenden Autorität! Malik erinnert den Leser an die eigene Schulzeit: “… daran, dass es Lehrer gab, die mit Lob schnell bei der Hand waren, aber genau deshalb kaum Respekt genossen, denn man wusste ja selbst nur zu gut, dass man nicht jeden Tag lobenswerte Leistung erbrachte. … [Und zum Lob eines anderen Lehrers, der selten lobte:] Aber das zählte, das hatte Gewicht, das gab einem so viel Schub, dass man für die nächsten drei Wochen gewissermaßen einen halben Meter über dem Boden schwebte, weil man wusste: Wenn der so etwas sagt, dann war es gut.” (260)

Wenn nur kritisiert wird
Also dann am besten gar nicht loben? À la “Nicht getadelt ist genug gelobt”? Natürlich nicht! Aber das wissen Sie selbst! Sagen wir zum Abschluss etwas zur Form des Lobes: Wenn Sie es ehrlich meinen, dann loben Sie auch richtig! Was ich damit meine? Lassen Sie es mich an einem nicht so gelungenen Beispiel erläutern. Mein damaliger Chef lobte mich nie – doch einmal: Nach mehreren Monaten sagte er zu mir: “Herr Lengen, ich sehe, dass meine Bemühungen um Sie nicht ganz umsonst gewesen sind.” Das kriegen Sie besser hin!

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